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  • Lilli null

Wirklich ankommen?

Hallo ihr Lieben, ich hänge hinterher, ich weiß, aber es passiert irgendwie so viel trotz scheinbar viel Zeit, dass ich mir schon des öfteren gewünscht habe, der Blog würde sich von Selbst schreiben :).

Dieser Blogeintrag gibt tatsächlich eine entscheidende Wendung in unserem bzw. meinem Leben hier in Namibia wieder. Am Montag (inzwischen vor drei Wochen) rief Joel mich nämlich mit guten Nachrichten an und sagte, dass die Dokumente, auf die wir seit sage und schreibe einem Monat gewartet hatten, jetzt endlich da seien. Das hieß für uns also, wir konnten endlich unser Visum beantragen! Doch anders als abgesprochen klappte es auch am Dienstag nicht mit uns im Ministerium für Home Affairs, da Joel länger als gedacht aus dem Norden hierher brauchte. Da es hier keinen Stau auf den Straßen geben kann, ist es uns bis heute ein Rätsel, was er damit meinte, als er sagte es gebe Engpässe auf der Straße… .


Während des Wartens am Dienstag haben wir noch einen veganen (!!) Burger gefunden :)

Naja, auf jeden Fall sind wir dann am Mittwoch tatsächlich mit Joel im Ministery for Home Affairs gelandet, wenn auch nicht so früh wie gewollt. Dort mussten wir dann gute zwei/drei Stunden warten, bis wir an der Reihe waren und haben unsere Dokumente dann der Frau hinter der Scheibe zugeschoben. Ich hatte nach all der Warterei wirklich nicht damit gerechnet, ich war mir sicher irgendetwas muss noch fehlen, doch nach einer viertel Stunde nickte die Dame am Schalter und meinte „alles gut“. Wir bekamen also endlich endlich die Bestätigung, dass wir unser Visum beantragt hatten, mit welcher wir hier offiziell legal als Freiwillige arbeiten können. Bei meinem Nachnamen gab es natürlich mal wieder ein kleines Problem, weil ich hier wohl für immer HaBelmann heißen werde, aber auch das war dann geklärt und beschwingten Schrittes verließen wir schließlich Nachmittags das Ministerium. Auf dem Rückweg in das Gästehaus haben wir dann direkt einen Bus für Elisa in den Norden am nächsten Abend gebucht. Es sollte also tatsächlich losgehen. Nach genau einem Monat warten in Windhoek sollte es nun wirklich wahr und tatsächlich losgehen in unsere Stellen hier. Zu unseren Wohnorten hier. Und vor allem sollten sich unsere Wege nun trennen, das fühlte sich nach vier Wochen, die wir quasi ununterbrochen miteinander verbracht hatten, doch etwas krass an.

Doch erstmal lud Joel uns für Abends noch zum Essen ein und wir gingen in ein nettes Restaurant. Das Essen lässt sich wohl am besten mit typisch Namibischem Essen für Touristen beschreiben. Es gab ein umfangreiches Buffet und man hätte gut auf Fleisch verzichten können, doch ich wollte es wagen und mal Kudu probieren. Den hatten wir eine Woche zuvor ja noch im Wildpark beobachten dürfen. Es schmeckte nicht schlecht, aber ich muss ehrlich sagen, dass mir mein vegetarisches Dasein besser gefallen hat. Außerdem genoss ich endlich mal einen guten südafrikanischen Wein hier und wir drei quatschten gut über dies und jenes :).


Beim Abendessen mit Joel im Roofs of Africa

Am Donnerstag packten wir also all unsere Sachen und waren viel zu früh abfahrbereit, sodass wir noch eine Menge Zeit hatten uns vor Aufregung gegenseitig ganz verrückt zu machen.


Gepackte Sachen

Um sechs Uhr abends kam dann aber schließlich Joel und wir brachten Elisa zum Intercape Bus. Wir standen also die letzten paar Minuten gemeinsam vor dem Bus, redeten noch kurz, ehe Elisa schließlich einsteigen musste, und sich final auf den Weg in den Norden machte.


Tschökakö Elisa :/

Da stand ich nun also mit Joel und war tatsächlich alleine in Namibia gelandet. Keine Elisa mehr mit der ich mich die ganze Zeit auf deutsch unterhalten und austauschen konnte, die Zeiten waren nun vorbei. Joel brachte mich netterweise auch zu meiner Gastfamilie, die am Rand von Windhoek wohnt, also relativ weit draußen. Auf dem Weg dorthin hielten wir noch bei seiner Gemeinde, da er etwas abholen musste, und ich wurde immer und immer nervöser. Auf mein Schweigen im Auto hin fragte Joel mich schließlich, ob ich nervös sei, was ich bejahte. Er grinste und meinte, dass ich das wirklich nicht sein müsste und betonte nochmal, dass ich mich bei jeder Problematik immer bei ihm melden könnte, was mich zumindest ein wenig beruhigte. Ein wirklich sehr sehr lieber Mensch! So eine verantwortliche Person in einem so fremden Land hilft doch schon sehr.

Nach einer halben Stunde Fahrt, auf der sich die Wohnhäuser aus festen Gemäuern immer mehr zu Wellblechhütten verwandelten, kamen wir schließlich bei meiner Gastfamilie an.

Sie empfingen mich total herzlich und Joel brachte mich noch bis durch die Tür, ehe auch er sich verabschiedete und ich mich kurzfristig wirklich allein fühlte. Ich packte all meine Sachen in mein Zimmer, das mir gezeigt wurde (ich habe tatsächlich ein eigenes, das hatte ich gar nicht unbedingt erwartet) und fand mich auf dem Sofa in einem doch recht kleinen Raum wieder. Der Fehrnseher lief ununterbrochen, was mich in Zukunft noch sehr stören sollte, und ich aß Nudeln mit Fleisch (glaube ich, es gibt hier eigentlich nur Nudeln, Reis oder Pap mit Fleisch). Vor dem Essen sangen wir ein Lied aus dem Kirchenbuch und lasen die Bibelstelle für den Tag, welche dann auch ein wenig von meiner Gastschwester erklärt wurde. Die Tradition schließt mit einem Gebet und ist eigentlich echt schön vor dem Essen, bringt einen ein wenig zur Ruhe und ich lerne eine Menge über die Bibel :).

Dann ging es für mich also ins Bett, das erste Mal in dem Haus meiner Gastfamilie schlafen, denn am nächsten Tag musste ich zeitig aufstehen, da schon mein erster Tag in der Toivo Tironnen  Pre School anstand, meiner Stelle hier.


Blick aus meinem Zimmerfenster

Ich war also endlich angekommen und konnte all meine Sachen auspacken und in einen Schrank einräumen, was ein unglaublich gutes Gefühl war.

Weiteres zu meiner Gastfamilie, meiner Wohnsituation und meiner Einsatzstelle dann in weiteres Blogbeiträgen :).

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