Was ist sonst noch so passiert?
- medeakrueger
- 11. Jan. 2023
- 6 Min. Lesezeit
Was ist heute so passiert: Meine Virendatenbank wurde aktualisiert Bitteschön und vielen Dank Das ist nice, das ist nice
Nach dem Maja und ich so zwei Wochen im Kindergarten gearbeitet hatten wurde es hier in Israel „kälter“ und die Kinder bekamen nach und nach alle Rotznasen und fingen an zu husten. Da wir schon engen Kontakt mit den Kindern haben und sie auch sehr oft einfach sehr nah neben uns sitzen, bekommen wir natürlich auch alle Viren und Bakterien ab. Denn leider niesen und husten die Kinder einfach wild drauflos, ohne den Ellenbogen oder sonst etwas vor ihr Gesicht zu halten. Und auch die laufenden Nasen werden gerne einfach mit der Hand abgewischt. Deshalb sind wir beide, seid dem schon öfter krank gewesen. Wir hatten einfach Erkältungssymptome und haben uns schlapp gefühlt. Doch, wenn man sich ausgeruht oder einfach nur einen Tag geschlafen hat, wurde alles wieder gut. Es hat sich einfach so durchgezogen. So oft wie in den drei letzten Monaten war ich gefühlt in den letzten drei Jahren nicht krank gewesen. Maja meinte, dass sie die ganze Zeit einfach so zwischen 10 % und 40 % krank ist. Über Weihnachten und Silvester, als sie mehr als eine Woche von den Kindern weg war, ist sie sofort gesund geworden. (Jetzt ist sie auch gerade wieder krank, aber wir haben irgendwie was Unterschiedliches). Bei mir ist es anders, ich fühlte mich zwischendurch immer wieder richtig gut und fit und dann wieder krank und schlapp. Letzte Woche ist es bei mir aber schlimmer geworden. Ich habe einen gruselig klingenden Husten bekommen und bin auch zum Arzt gegangen. Der war supernett und meinte, ich habe eine Infektion der oberen Atemwege. Er hat mir ein Antibiotikum verschrieben, dass ich jetzt fünf Tage nehmen muss. In den letzten Tagen habe ich deshalb eigentlich nur geschlafen und hatte für nichts anderes Kraft. Doch es wird immer besser und heute arbeite ich mal ein paar Sachen auf, die 2022 noch so passiert sind.
Und was ist sonst noch so passiert:
Maja und ich singen ja jeden Mittwoch im Chor. Wir senken den Altersdurchschnitt massiv und unsere Motivation besteht größtenteils aus dem Kuchen, den es in der dreistündigen Probe jedes Mal gibt. Aber es macht uns natürlich auch Spaß. Wir hatten sogar schon zwei Chorauftritte. Den ersten am (10.12.22) in der St. John Church in Haifa und den anderen hier in Tivon (17.12.22), dort wo wir auch proben. Es hat echt Spaß gemacht aufzutreten und die neuen Stücke, die wir jetzt üben sind sogar noch schöner. Wir bleiben also dabei 😊.

Und was ist sonst noch so passiert:
Als ich eines Tages von der Bushaltestelle zum Kindergarten lief, schaute ich zum Glück nochmal auf mein Handy und hört die Sprachnachricht an, die mir Adi (Managerin vom Kindergarten) geschickt hatte. Sie sagte, dass wir heute nicht zum Kindergarten gehen, sondern alle sich gleich bei der Krippe treffen. Die beiden Stellen gehören zusammen und sind auch im selben Dorf, allerdings in zwei unterschiedlichen Straßen und Gebäuden. Der Grund dafür wäre, dass irgendwas mit der Straße ist. Also bin ich umgedreht und Maja hinterhergelaufen. Wir haben uns natürlich gewundert und dann auch gefragt, was denn heute los sei. Das Problem an diesem Morgen war, dass so viel Blut auf der Straße war und auch die Polizei da war. Die Erzieherinnen wollten natürlich nicht, dass die Kinder das ganze Blut sehen. Es wurde nämlich jemand auf der Straße angeschossen und hat dann Hilfe geholt, weshalb der Bürgersteig dann etwas blutig wurde. Irgendwie war niemand davon groß überrascht und sie meinten, das passiert hier öfter. Auch Roni unsere Ulpan Lehrerin meinte in unserer zweiten Stunde, dass in Hilf (dem Dorf) jemand umgebracht wurde. Und später haben sie mir noch erzählt, dass es Abir (ehemalige Mitarbeiterin im Kindergarten) auch gerade nicht so gut geht, da ihrem Schwager aus Versehen ins Herz geschossen wurde. Wie das aus Versehen passieren konnte, habe ich zwar nicht verstanden, aber sie meinten, man kann halt dazwischen geraten, wenn sich Leute gegenseitig erschießen wollen. In den arabischen Dörfern haben sie hier oft Probleme mit Waffengewalt und vor allem Clankriminalität. Was aber natürlich keines, falls auf alle Menschen zutrifft und kein falsches Bild vermitteln soll! Ich fühle mich trotzdem sicher!!!

Und was ist sonst noch so passiert:
Der Tag der Wahl (01. November 22)
Am Tag der Wahl selber habe ich mir noch nicht so viele düstere Gedanken gemacht. Damit möglichst viel Menschen wählen gehen haben alle nicht systemrelevanten Menschen frei und die öffentlichen Verkehrsmittel waren kostenlos. Maja und ich hatten das Glück, dass Osnat (eine Erzieherin aus der Krippe) uns auf einen Familienausflug mitgenommen hat. Wir sind mit ihrem Mann und ihrer Tochter Emma (18 Jahre alt und Erstwählerin zu dem Zeitpunkt) zunächst ganz in den Norden gefahren. So weit, dass wir die Grenze zum Libanon gesehen haben.

Die Grenze zum Libanon

Da ist uns klar geworden, dass Israel wirklich von Feinden umgeben ist und die großen Betonmauern mit Stacheldraht nicht nur zum Spaß dort stehen. Emma fand es so cool, dass man sich in Deutschland einfach in den Zug setzten kann und bis nach Paris oder so fahren kann. Was für uns völlig normal ist, ist für die ein riesiges Privileg. Im Norden haben wir uns die Rosch HaNikra Grottoes angesehen. Sie waren sehr schön und wir mussten mit einer Miniseilbahn fahren.

Danach haben wir ein sehr leckeres Picknick am Strand eingenommen und unsere Füße im angenehm warmen Meer gebadet.
Anschließend haben wir uns eine weitere Höhle angesehen, die eigentlich keine Höhle mehr ist, da die Decke eingebrochen ist und jetzt nur noch ein cooler Bogen dort steht. Der Ausblick war gigantisch. Da haben sich die Serpentinen bis hoch schon gelohnt.
Nachdem wir den Ausblick ausgiebig genossen hatten, fuhren wir nach diesem sehr schönen Tag nach Hause 😊 Während der Autofahrten hatten wir uns auch über Politik unterhalten und ich war etwas angefixt den Politikartikel zu schreiben.
Und was ist sonst noch so passiert:
Ich habe schöne Wander- und Spazierwege um Tivon entdeckt :)
Und was ist sonst noch so passiert:
Robert hat uns zweimal besucht und beide Male war ich krank…
Hier die Kurzfassung: 1. Besuch
Wir waren Abends bei einer Mutter zum Pizza essen eingeladen. Danach bin ich krank schlafen gegangen und Maja und Robert haben in seinen Geburtstag reingefeiert. Maja hat ihm einen leckeren veganen Möhrenkuchen gebacken und wir sind am nächsten Tag nach Nazareth gefahren. Wir haben uns die Verkündigungskirche angesehen, welche die wirklich schönste Kirche ist, die ich je gesehen habe! Danach sind wir durch die Altstadt gelaufen, haben ein leckeres Picknick mit Pizza, Kuchen und anderen Leckereien gemacht. Wir haben uns Abends sehr leckeres Baklava gekauft und haben einen Mitte 40 Typen getroffen, der Deutsch sprechen konnte und uns eine winzige Kirche gezeigt hat. Die sah aus wie eine kleine Gartenhütte. Danach hat er uns noch einen Granatapfelsaft ausgegeben und wir sind im katholischen Gottesdienst, welche auf Arabisch abgehalten wurde, in der Verkündigungskirche gewesen. Dann sind wir wieder nach Hause gefahren.
Bilder der Altstadt von Nazareth

Die Verkündigungskirche, hier hat der Engel Maria besucht
Außengelände der Verkündigungskirche
Die Kirche von innen

Hier konnte man auf Spanisch, Englisch, Deutsch und Portugiesisch beichten

2. Besuch
Wir haben einen Ausflug mit Uri und Geraldine und natürlich auch Sophie gemacht. Leider mussten wir mit zwei Autos fahren, was etwas umständlich war. Wir haben die "Haifa-Tour" gemacht, die Uri auch immer mit den Gruppen aus Braunschweig macht. Als Erstes haben wir uns Stella Maris ein Kloster angesehen und den Ausblick von der nahegelegenen Aussichtsplattform genossen. Danach sind wir zum oberen Teil der Bahaigärten und anschließend zum unteren Teil der Bahaigärten gefahren und kurz durch die German Colony gegangen. Anschließend sind wir 34 km auf dem Carmel (riesiger Berg, der schon in der Bibel vorkommt) gefahren und hatten eine unglaublich schöne Aussicht. Wir sind zu den Drusendörfern gefahren, die man auch von Estis und Yigals Balkon sehen kann. Dort haben wir drusisches Essen gegessen und uns etwas umgeschaut. Es sah sehr schön und irgendwie anders aus. Die Drusen sind loyal zu dem Land in dem sie leben, sie haben deshalb wichtige Aufgaben im israelischen Militär. Zum Schluss sind wir dann nach zu einer weiteren Aussichtsplattform gefahren, von der man das ganze Israel Valley sehen konnte. Man konnte von Tivon bis zum Meer schauen. Das war dann auch schon der Abschluss unserer kleinen Tour. Am Abend hatten wir dann unseren zweiten Chorauftritt.
Ausblick vom oberen Teil der Bahaigärten

Am Anfang des Videos könnt ihr Tivon sehen, am Ende schimmert das Meer von der Sonne :)
Was ist sonst noch so passiert:
Maja ist 20 geworden und ich habe ihr einen Kuchen gebacken und Hausschuhe bestickt. Es hat zwar lange gedauert, aber die Mühe hat sich gelohnt.
Was ist sonst noch so passiert:
Silvester wollte ich eigentlich mit Sophie und Luca verbringen. Da sie wegen Schabbat aber nicht so gut weggekommen sind, konnten wir uns erst Abends in Haifa treffen. Eigentlich wollten wir am Strand etwas essen gehen, doch mein Bus ist in die falsche Richtung gefahren und wir haben unsere Pläne umgeschmissen. Sophie und Luca haben Snacks, was zum Anstoßen und Pizza gekauft und dann haben wir uns an der Seilbahn getroffen. Wir haben die 24-minütige Fahrt mit tollem Blick genossen. Nur leider ist die Seilbahn zweimal stehen geblieben uns hat heftig geschaukelt, da es etwas windig war. Doch wir haben einen schönen Platz gefunden und nett reingefeiert. Da es sehr kalt war, haben wir dann Musik angemacht und sind tanzend umher gehüpft. Wir konnten zwar ein bisschen Feuerwerk sehen, aber das war im Vergleich zu Deutschland gar nichts.
Ich hoffe, dass ich nichts vergessen habe und ihr nun auch einen wunderschönen Ohrwurm habt :)
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