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  • Lilli null

Raus aus der Stadt - Ab in die sandigen Weiten


„[19.11.22] Es war ein bisschen abgefahren und hat sich sehr wie eine große Tourigruppe angefühlt, aber war gleichzeitig auch sehr schön. […]“


Ich hätte nicht gedacht, dass mir eine Stadt mal so sehr auf die Nerven gehen würde, schließlich bin ich ein ziemliches Stadtkind. Aber wenn es keine Aufenthaltsbereiche, wie Parks, gibt und man kaum eine Möglichkeit hat, sich entspannt draußen zu bewegen, ohne alle zwei Sekunden von einem Taxi angehupt zu werden, dann wünscht man sich doch immer öfter endlich mal raus aus dieser Stadt zu kommen. Und dafür eignen sich die Wochenenden natürlich optimal.

Am letzten Oktoberwochenende habe ich mich so mit Moritz (einem Freund aus Braunschweig, der hier mit Work Aways unterwegs ist) auf den Weg ans Meer gemacht. Unser Weg hat uns wieder nach Swakopmund geführt, wo wir nach einer doch recht unerwartet langen Autofahrt abends ankamen. Wir sind in einem wunderschönen Hostel angekommen, was total liebevoll eingerichtet und betrieben wurde und sich wie eine große WG angefühlt hat.



So haben wir uns noch am selben Abend super nett mit einer jungen Frau aus Spanien unterhalten und später kamen noch eine Österreicherin-Italienerin und eine Schwedin dazu. Die Gäste waren generell bunt gemixt, nur kamen tatsächlich alle, außer einem Mann aus Russland, aus Europa. Das hat sich einerseits unfassbar schön angefühlt und im Gegensatz zu meiner Wohnsituation in Windhoek alles sehr vereinfacht, da die Kulturen doch sehr ähnlich waren, doch gleichzeitig war es auch wirklich abgefahren. Da fliegst du durch die halbe Welt, bis auf die Südhalbkugel nach Namibia und genießt es wirklich sehr, wenn du mal wieder vom europäischen umgeben bist. Ich hätte nicht gedacht, dass es mir so geht, dass ich Europa so liebe, aber da habe ich wohl ganz schön was über mich gelernt. Den Samstag und Sonntag haben Moritz und ich dann damit verbracht, den Ort zu erkunden (wobei wir sogar richtigen Mozzarella gefunden haben), Kaffee zu trinken, Baden zu gehen im eiskalten Wasser und mit den Menschen aus dem Hostel zu quatschen, zu essen und Clubs zu erkunden (die zu wünschen übrig ließen).





Am Sonntag sind wir außerdem mit vier anderen in die Namib Wüste reingefahren, die direkt hinter Swakopmund beginnt, und sind dort ein wenig über die Dünenkämme gelaufen, was sich wirklich unglaublich angefühlt hat.







Am Nachmittag ging es dann für mich auch schon zurück nach Windhoek, was sich zwar sehr gezogen hat, doch kurz vor der Stadt konnte ich in der Abenddämmerung diverse Tiere beobachten und habe endlich meine zwei ersten Giraffen in freier Wildbahn entdecken können. Das hat mich auch deshalb sehr gefreut, weil Elisa schon die These aufgestellt hatte, dass ich Giraffenblind sei.


Zwei Wochen später, an einem Wochenende mitten im November habe ich mich dann für zwei Tage nach Omaruru aufgemacht, einer Kleinstadt (bei uns würde es wohl Dorf genannt werden), die etwas weniger als drei Autostunden von Windhoek entfernt ist, was für namibische Verhältnisse sehr (und ich meine wirklich sehr sehr) nah ist. Durch Jannik hatte ich zwei andere Freiwillige aus Deutschland (eine kommt aus Wolfenbüttel) kennengelernt, welche dort in einer Stelle arbeitet, und die wollte ich nun mal besuchen. Zufällig hatten mehrere andere Freiwillige aus Windhoek, die über die gleiche Organisation hier waren, für das Wochenende die gleiche Idee und so waren wir schlussendlich acht deutsche Freiwillige aus Windhoek, die sechs deutsche Freiwillige in Omaruru besuchten. Es war ein bisschen verrückt, wir waren teilweise wirklich eine große Touritruppe, aber es vor allem sehr schön. Die anderen kannten sich von ihren Vorbereitungsseminaren zwar alle schon untereinander, aber waren alle super offen, sodass ich dort in Omaruru also unerwartet endlich meine Möglichkeit fand, andere Freiwillige bei mir in der Nähe kennenzulernen. Es war super interessant für mich, zu sehen, wie andere Freiwillige hier arbeiten und wohnen. Einerseits ist es natürlich nicht so einfach für mich, wenn ich sehe, wie glücklich und angekommen andere hier schon sind, und wie schwierig es doch für mich in meiner Stelle ist. Andererseits habe ich auch gesehen, wie gut es eigentlich ist, dass ich nicht irgendwo in der Innenstadt von Windhoek wohne und kaum Kontakt zu Locals habe. Es ist zwar wirklich hart für mich, in Greenwell zu leben, aber ich beginne auch, die Möglichkeit das Leben dort kennenzulernen, schätzen zu lernen.

In Omaruru haben wir uns ein wenig die Stellen der anderen angeschaut, waren oft essen und Kaffee trinken und sind durch Flussbetten in den sandigen Weiten gelaufen.










Alles in allem waren es zwei wunderschöne Tage, nach denen ich endlich auch Freiwillige hier in Windhoek kennengelernt hatte, mit denen ich etwas unternehmen und mich vor allem auch austauschen kann.

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