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O wie ist das schön, sowas hat man noch nie gesehen

  • Autorenbild: Jannik Pischke
    Jannik Pischke
  • 29. Nov. 2022
  • 6 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 30. Nov. 2022

So hallo hallo da melde ich mich schon wieder. Ja den Titel fand ich irgendwie passend im Bezug auf den souveränen Start der deutschen in den Witz-Weltcup dieses Jahr. Auch wenn die Bedeutung des Titels für meinen Blogbeitrag in kürze gelüftet wird.


Denn wie im letzten Beitrag versprochen geht es in diesem unter anderem um das Wochenende, welches auf meine erste volle Woche im Norden folgte. Es sollte einfach nur super werden. Zuerst erfuhr ich unter der Woche, dass am Freitag keine Schule sein würde, da auf dem Gelände der Schule eine große Hochzeit durch die Nachbarn veranstaltet werde und das alle Lehrer der Schule eingeladen seien. Somit war klar Freitag Abend geht es auf eine traditionelle Hochzeit bzw. einen Teil einer traditionellen Hochzeit. Aufjedenfall wollte ich das Wochenende ursprünglich Elisa in Okatope besuchen fahren und somit lud ich sie nach Rücksprache mit den Lehrerinnen auch zu der Hochzeit ein. Das sollte es aber für den Freitag noch nicht sein, da Elisas Kindergarten am selben Tag einen Schulausflug in den Etosha Park geplant hatte und ich mich ihnen anschließen durfte. Mega!


Also wurde am Freitag um 5 Uhr aufgestanden und zwei Stunden später (tatsächlich aber drei Stunden später, weil sich alles etwas verzögerte) ging es auf den Weg in den Etosha Nationalpark.

Nach kurzer Sorge ich käme nicht mit rein, da ich meinen Reisepass vergessen hatte, waren wir gegen 10 Uhr auch schon mit zwei Omnibussen voller Kinder im Park. Gleich zu Beginn bekamen wir eine riesige Ansammlung an Tieren zu Gesicht. Wir konnten Zebras, Antilopen, Gnus, ein paar Strauße und sogar zwei Warzenschweine bestaunen. Es war einfach der Hammer direkt schon so viele von den Tieren, die man schon so oft in Dokus gesehen hat, mit eigenen Augen in der Wildnis zu betrachten.



Elisa und ich auf dem Eingangsturm zum Park. Ein Gnu im Schatten. Eine Anilope. :)


Es ging weiter und wir gingen mit Ndamona eine Wette um einen Fat Cake ein, wer als erstes einen Elefanten erspähen sollte. Somit wurde jeder Haufen von Elefantendung spannend und wir rätselten vor wie langer Zeit dort einer gewesen war. Und nur mal so am Rande, das ist wirklich unglaublich wie groß so ein Haufen von einem Elefanten ist. Später sollten wir noch reichlich beschenkt werden. Jedoch gewann keiner von uns die Wette, da der Fahrer ganz weit in der Ferne den Rücken eines Elefanten erspähte. Anschließend bekamen wir an einem Wasserloch unsere erste Giraffe zu sehen und später am selben noch weitere Giraffen, zwei Elefanten und einige Zebras. Dazu hatten wir sehr gute Fahrer, die in etwas Entfernung Nashörner unter einem Baum spotteten, die wir durch mein kleines Fernglas bestaunen konnten. Im weiteren sahen wir noch einen weiteren Elefanten und noch mehr Giraffen und einige Oryxantilopen, welche das Wappentier Namibias sind.

Ich bin so unglaublich dankbar für diese Erfahrung bereits in meiner zweiten Woche im Norden. Also besten Dank an Elisa und Ndamona. :)


Ein paar Kudus, ein Zebra mit Kampfverletzung und ein paar Giraffen. :)


Elefanten am Wasserloch, Ndamona Elisa & Ich am Posen vor einem Elefanten Schädel und zwei Nashörner im Schatten.


Action am Wasserloch. :)


Das zeitliche Timing war so eine Sache und so kamen wir deutlich später als erwartet erst gegen 18.30 bei mir an und machten uns sofort schick, um zu der Hochzeit zu gehen. Eine halbe Stunde kamen wir an und gesellten uns zu meinen Kolleginnen, die auf den Beginn der Veranstaltung warteten. Und schon war Einlass und wir suchten uns Plätze. Es war schon seltsam an dem Brautpaar vorbeizugehen und alles gute zu wünschen in dem Wissen, dass Brautpaar nicht zu kennen und auch das man keine richtige Einladung brauchte und sich anschließend frei einen Platz suchen durfte. Jedenfalls sah alles wunderschön aus und wir hatten Glück, da die Einführung und das Programm auf Englisch abgehalten wurde und wir so alles verstanden. Das Essen war köstlich und die Stimmung war gut und trotzdem endete die Hochzeit schon gegen 22 Uhr damit, dass fast alle Leute gegangen waren und es kein Trinken mehr gab. Aufgrund dessen, dass ich mittlerweile weit größere Einblicke in Wambo-Wedding bekommen habe, könnt ihr euch auf eine ausführliche Erläuterung über deren Traditionen in einem weiteren Blogeintrag freuen.


Das Brautpaar beim Tanz, der Ablauf und ich beim Champagner-Öffnen für meinen Tisch.


Doch mit dem Ende der Hochzeit sollte unser Abend dann noch nicht Enden. Die Lehrerinnen hatten sich entschlossen noch in einem Club in Ondangwa weiter zu feiern und uns gefragt, ob wir mitkommen wollten. Ohne lange zu überlegen willigten wir ein und waren schon auf dem Weg in den Club. Tatsächlich war dieser aber nicht so berauschend wie gehofft oder erwartet. Es war eine spannende Erfahrung zu sehen wie ein Club hier aussieht. Dennoch wurde leider nicht wirklich viel getanzt und die Musik war viel zu laut, so dass die Boxen übersteuerten. Dazu ging es eigentlich größtenteils ums trinken und jedes Mal wenn ich nichts zu trinken in der Hand hatte, kam jemand und drang darauf mir was neues zu kaufen. Eigentlich eine nette Geste aber irgendwie auch etwas anstrengend und bevormundend. Dennoch waren die meisten Menschen wirklich freundlich und offen, aber an die Fragen, ob ich manchen Männern Elisa oder ihre Nummer geben könne, werde ich mich glaube ich nicht so schnell gewöhnen. Als es dann ENDLICH um 5:30 nachhause ging waren wir mehr als Todesmüde und somit endete ein wirklich langer Tag mit einer Unmenge an tollen Eindrücken.

Innerhalb des Clubs, Wasserpfeiffe ist hier wohl auch ein Ding.


Nachdem wir den Samstag ganz entspannt gemacht haben, ging es am Sonntag früh morgens zu Mr. Nekongo ins Village. Er hatte uns zu der Taufe von seinem Patenkind eingeladen, welche wir uns natürlich nicht entgehen lassen wollten. Nach einem langen Taufgottesdienst, in dem die Kinder spannenderweise unmittelbar zu Beginn getauft wurden und wir mal wieder nichts verstanden und auch mal wieder von einem Pastor direkt angesprochen wurden und zuerst nichts verstanden, ging es wieder in das Village von Mr. Nekongo, wo es dann ein reichhaltiges Mal gab. Am Morgen wurde sogar eine Ziege geschlachtet und präpariert (das ist etwas besonderes, da es Ziege nur zu besonderen Anlässen gibt). Dazu gab es Hähnchen, Beef und einige leckere Salate. Es ist wirklich toll, wie gastfreundlich die Menschen hier sind.


Die Kinder werden getauft, die Ziege vorbereitet und Selfie mit Mr. Nekongo.


Ja bevor auch dieser Blogbeitrag sein Ende nimmt, möchte ich noch über das Thema Malaria sprechen. Die über die Anapholes Mücke übertragende Tropenkrankheit Malaria war vor der Ausreise für mich ein Thema, da ich gelesen hatte, dass im Norden Namibias ein erhöhtes Malariarisiko besteht. Das eröffnete die berechtigte Frage, wie geht man vor Ort mit dem Risiko um und wie groß ist dies wirklich. Erst einmal ist es wichtig zu wissen, dass die besagte Mücke nur zwischen Abend- und Morgendämmerung wirklich aktiv ist. Bei Recherche stößt man dann auf zwei Handhabungen, die auch gemeinsam verwendet werden können. Zum einen die Prävention vor Stichen durch Mückennetze, Mückenspray und Bedeckung der Haut durch Kleidung. Zum anderen die Einnahme von Malaria-Prophylaxe, welche ein Antibiotikum ist und einen gegen den Ausbruch von Malaria schützt. Letzteres war für mich keine Option, da ich meinem Körper nicht ein ganzes Jahr von Antibiotika-Einnahme zumuten möchte. Ich fasste also den Plan der Stichprävention und im Falle der Fälle der raschen Behandlung. Somit war klar, dass man bei jedem Fieber, vor allem bei augenscheinlich unbegründeten, sich auf Malaria testen lassen müsste. Da eine schnelle Behandlung davon eine vollständige und gute Genesung verspricht. Dazu wollte ich schauen, wie die Menschen vor Ort mit Malaria umgehen.

Nun wo ich ein paar Wochen hier bin und mit der ein oder anderen Person darüber gesprochen habe, weiß ich, dass viele Menschen hier nicht so viel zur Malaria-Prävention tun. Zum einen wurde mir gesagt, dass Malaria hier im Norden zwar verbreitet ist, es aber nicht so viele Fälle gibt. Dennoch ist es für die Menschen hier eine andere Sache Malaria zu bekommen, als für Touristen oder Volontäre, da diese meist schon einen Schutz gegen Malaria durch vorherige Infektionen haben oder ihn durch ihre Mutter als Embryo schon mitgegeben bekommen haben. Das heißt für mich ja das Risiko es zu bekommen ist wahrscheinlich geringer als man es liest und man kann auch mal ohne Sorge Abends draußen sein, aber dennoch ist es wichtig auf die Stichprävention zu achten.


So ich hoffe ihr hattet Spaß beim Lesen dieses Blogeintrags. :)

Im nächsten Eintrag wird es um allerlei Dinge gehen. Ich werde unter anderem noch einmal auf meine Schule zu sprechen kommen, die Nachbarsfamilie und deren Garten genauer vorstellen und auf das Thema Logistik hier eingehen.


Hatu limonene!

(Bis später!)

 
 
 

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