An meinem vierten Tag in Windhoek sollte mich wieder einiges schönes Programm erwarten. So begab ich mich mal wieder zu Fuß gegen 9.30 auf dem Weg zum Green Market in klein Windhoek. Dort traf ich mich mit Jule, Judith und den anderen vom Vorabend. Der Green Market sowie klein Windhoek ist eine wahre Hochburg für Deutsche. Überall hörte man Menschen auf deutsch reden und der Platz wurde definitiv von Weißen dominiert...an das musste ich mich erstmal gewöhnen. Ich dachte ja eigentlich ich hätte das Deutsche mit der Ausreise hinter mir gelassen, aber damit hatte ich mich gewaltig getäuscht. Wir genossen die Zeit und das rege Treiben vor Ort bei einer köstlichen Zimtschnecke, die wir uns im Schatten genehmigten. Wir verabredeten uns dann uns später beim Olof Festival am Goreangab-Staudamm wiederzutreffen. Aus dem Programm entnahmen wir, dass es dort Live-Musik und um 17 Uhr eine Tanzaufführung geben sollte. Auf die Aufführung waren wir besonders gespannt. Doch als es schließlich Zeit war, entpuppte sich diese als eine spielerische Aufführung für Kinder. Daraufhin gönnten wir uns etwas enttäuscht bei super Aussicht auf den See etwas zu essen. So aß ich meinen ersten Fat Cake, eine Art frittierter Teigball, der wirklich köstlich war.
Bilder vom Goreangab-Stausee bei Windhoek und von mir und den anderen Freiwilligen.
Bevor es nach Hause gehen sollte, luden mich Jule und Judith ein mit einem Freund von ihnen, Imue, auf den Meat Market in Katathura mitzukommen. Das wollte ich keinesfalls ausschlagen, also riefen wir uns ein Taxi bzw. versuchten es. Denn leider fand der Taxifahrer uns dort, wo wir waren nicht und so mussten wir uns auf den Weg in seine Richtung, also Richtung bebauter Straßen, machen. Auf welchem wir von einigen Vorbeifahrenden darauf angesprochen wurden, dass es zu gefährlich sei dort als Weißer rumzulaufen. Doch wir hatten ja keine Wahl und fühlten uns, da wir noch auf dem Weg zu den ersten bebauten Straßen waren. Zum Glück half uns schließlich ein Einheimischer aus und brachte uns zu dem etwas unfähigen Taxifahrer. Wir holten Imue ab und fuhren zum Meat Market und das war echt ein Spektakel dort. Über offenem Feuer wurde dort das typische Kapana zubereitet. Wir probierten bei einigen und suchten uns dann einen aus, wo wir uns jeder eine Portion bestellten. Das Kapana aßen wir dann, wie es sich gehört, mit Salsa und Kapana Spice und es war wirklich köstlich und eine wirklich günstige Mahlzeit für 30 N$, also umgerechnet nicht Mal 2 Euro. Beim Warten auf ein Taxi zurück trafen wir noch drei namibische Mädchen, die Jule für ihre Haare bewunderten, uns viele Fragen stellten und verblüfft waren, dass wir kein Afrikaans sprechen, woraufhin wir verblüfft waren. Bei mir im Guesthouse angekommen, ließen wir den Abend zu viert bei einem Film und selbstgemachtem Ice Tea, dem zum Unmut aller jeglicher Zucker fehlte, ausklingen.
Das traditionelles Kapana mit Salsa und Kapana-Spice.
Für den Sonntag hatte mich Lilli zum Gottestdienst in ihrer Gemeinde in Greenwell Katathura eingeladen und so machte ich mich, nach dem ich einige Zeit brauchte um einen Fahrer zu finden, der so weit fahren wollte, gegen 8 Uhr mit dem Taxi auf dem Weg Richtung Efata Parish (das ist der Name der Gemeinde). Angekommen traf ich Lilli und ihre Gastschwester Agnes und wir setzten uns in die Kirche, wo um 9 Uhr der Service begann. Das Singen machte sehr viel Spaß, da wir da partizipieren konnten und der Chor sang klasse, der Rest des Gottesdienst war für uns leider unverständlich, aber trotzdem ein schönes Erlebnis. Zum ende hin wurde es dann noch mal spannend, da die Priesterin einen Punkt im Bezug auf den geringeren Männeranteil in der Kirche zu machen schien und so alle Männer aufstehen mussten. So stand also auch ich auf und hatte das Gefühl, dass alle Blicke auf mir waren, weil ja es waren auch echt viel weniger Männer als Frauen in der Kirche. Danach sprach die Priesterin kurz vor Ende noch Lilli und mich direkt an, wir sollten noch zur ihr ins Office kommen nach dem Ende. Das taten wir dann auch und wechselten ein paar nette Worte. Dazu bekam ich von einem Mann den typischen namibischen oder ovambo Handschlag gezeigt. Sehr cool, wieder was Neues gelernt.
Der Chor der Efata Gemeinde in Katathura.
Anschließend zeigte mir Lilli noch ihr zuhause für die nächsten Monate. Ich war erstaunt, wie sie dort lebt, dass ist schon ganz was anderes als in Deutschland. Aber dazu in einem ihrer Artikel sicher Mal mehr. Bevor wir uns noch mit ihrer Gastschwester auf einen Kaffee in die Stadt begaben und über Land, Leute, Politik, Oshiwambo und anderes Sprachen, durfte ich um 12 Uhr morgens noch ein traditionelles alkoholisches Getränk trinken, welches glaube ich omawuwu heißt. Es war geschmacklich in Ordnung würde ich sagen. Mir wurde aber erklärt, dass es gesund sei, weil es lediglich aus pflanzlichem bestünde und nichts hinzugefügt werde.
(Bild Getränk)
Doch damit sollte der Sonntag für mich noch nicht enden, denn viel mehr wurde es noch besser. So lernte ich am Abend noch IITAH kennen, mit dem ich mich im Verlaufe des Abends noch anfreunden sollte. IITAH arbeitet als Wissenschaftler fürs Minesterium für Fische und Aquakultur, ist Mitte fünfzig und war dienstlich in Windhoek und ebenfalls seit Mittwoch im ElCIN Guesthouse untergebracht. Wir redeten den Abend viel und er teilte das Essen was er kochte mit mir und so kam ich das erste Mal in den Genuss einer weiteren typischen namibischen Mahlzeit...Pork mit Papp mit einer Menge leckerer Gewürze, die es denke ich erst so richtig köstlich gemacht haben. IITAH ist also nicht nur großzügig, sondern auch ein guter Koch, das ist durchaus von Vorteil. :)
Im Verlauf des Abends schenkte ich ihm eins meiner zwei schweizer Messer, weil er es so cool fand und selber kein gutes Messer besaß und er lud mich zu sich in seine Heimat nach Oshikuku zu seiner Familie ein, wo er im Dezember in den Ferien sein würde und lud mich dazu zu sich nach Divundu an den Okavango an, wo er arbeitet. Er meinte er wolle mir und Freunden, die ich mitbringen könne, dort alles zeigen und uns rumführen und stellte dazu ins Aussicht, dass es dort möglich sei und in Namibia nur dort, Flusspferde zu sehen. Ich war sofort Feuer und Flamme. (Nun sind wir schon dabei einen Trip Anfang Januar nach Divundu zu planen :)).
IITAH und ich...sorry für die Qualität.
Ich hatte also ein klasse Wochenende in Windhoek mit einer wahren Flut an neuen Eindrücken. Dafür bin ich allen, die dabei waren und durch die das Wochenende so cool war sehr dankbar.
Wie es um mein Visum und damit auch um meine Reise in den Norden steht und wie meine ersten Tage dort waren/sein werden verrate ich euch im nächsten Blog Artikel.
Oshili nawa manga!
(Tschüss!)
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