Mwa Walelepo!
(heißt soviel wie: „Guten Morgen euch, wie geht’s?“)
Der letzte Blogartikel endete mit dem Erhalt des Touristenvisums, also werde ich nun auch dort anknüpfen um fortzufahren. Noch von dem Verhör geschockt holte ich also meinen 23kg Koffer vom Band und begab mich zum Ausgang des Flughafens. Dort wartete Lilli schon um mich abzuholen. Nach der Freude des Wiedersehens wendeten wir uns direkt der praktischen Aufgabe zu mir eine SIM-Karte zu besorgen. Also besaß ich wenig später (ca. 40min) meine namibische Nummer und konnte Bescheid geben, dass ich gut angekommen war und herzlich in Empfang genommen wurde.
Die erste Fahrt durch die namibische Landschaft war die reinste Freude, ich fühlte mich wie ein kleines Kind, dass was Neues entdeckt und kam aus dem Staunen über die Landschaft nicht mehr raus. Es war alles grüner und hügeliger als ich es mir vorgestellt hatte. Dazu machte sich in mir eine mächtige Euphorie breit, darüber dass ich nun wirklich in Namibia war und im Bewusstsein über die sicher bevorstehenden Abenteuer und Erlebnisse.
Der erste Tag in Windhoek sollte für mich ein sowohl entspannter als auch erlebnisreicher Tag sein. Zuerst besuchten wir Joel in seiner Kirche und tranken dort einen Kaffee. Da gab es schon eine recht lustige Szene, als die Mitarbeiterin von Joel, die uns auch gefahren hatte, mich fragte ob ich Zucker im Kaffee haben möchte. Auf die Frage verneinte ich woraufhin sie sichtlich geschockt war. Sie fragte mich, warum ich denn sowas mache. Daraufhin versuchte ich ihr zu erklären, dass wir zuhause nie Zucker in Tee oder Kaffee machen und dass ich also daran gewöhnt sei und dass wenn man einmal damit anfange man nicht mehr zurück könne. Daraufhin mussten wir alle lachen und sie fügte hinzu das Zucker ja auch nicht gut sei, aber eben verdammt lecker.
Danach bezog ich mein Bett im Guesthouse, wo auch Lilli und Elisa gewohnt hatten und freute mich erstmal rieisg über eine kalte Dusche und Zähne putzen, um den Mock der Reise abzuwaschen. Nach einer kleinen Pause begaben wir uns in ein Restaurant in der Nähe um uns ordentlich zu stärken. Da wir im Halbschatten saßen, bekam ich direkt erstmal zu spüren wie stark eigentlich die namibische Mittagssonne war...Fazit: sehr stark. Den weiteren Tag bekam ich einiges von Windhoek zu sehen und wir organisierten noch ein paar Sachen für das Beantragen des Visums. Denn dieses wollten Joel und ich am Donnerstag morgen beantragen gehen.
ELCIN Guesthouse!
Schon um 20.30 ins Bett gegangen, genoss ich es um 6 Uhr morgens von Helligkeit und bunten Vogelstimmen geweckt zu werden. Direkt nach dem Aufwachen wagte ich erstmal einen Blick auf Google Maps um zu schauen, ob ich nicht alles geträumt habe und musste lächeln als ich sah, dass mein Standort auf der Südhalbkugel in Namibia war und dass die Sonne bei mir bereits aufgegangen war, aber in Europa noch schlief.
Wow Standort auf der Südhalbkugel und verschobener Sonnenaufgang.
Anstelle von Joel um 8 Uhr wurde ich schließlich von seiner Mitarbeiterin Mathilde abgeholt mit der ich noch zwei Erledigungen machte. Das Beantragen wurde dann auf Freitag verschoben, da Joel ordentlich zu tun hatte und ihm was dazwischen gekommen war. So hatte ich den Tag zu meiner freien Verfügung, auch gut dachte ich. So begann ich etwas mit dem Lernen der Sprach und damit Blog zu schreiben bevor ich mich mittags erneut mit Lilli traf und wir um was zu essen in die Stadt fuhren. Da der Laden zu dem wir eigentlich wollten hatte zu, daher gingen wir um die Ecke etwas vertrautes essen. Es gab Italienisch.
Lecker schmecker Pizza :)
Bevor es weiter zum Freitag geht hier noch ein paar Worte zu Windhoek. Windhoek ist eine Großstadt, genauer gesagt die größte - sowie Hauptstadt von Namibia, in der sehr sehr viele Taxis, unterwegs sind und jeder mit dem Taxi fährt, da es nicht wirklich ÖPNV gibt. Dazu ist es Gang und Gebe, dass die Taxifahrer jeden der auf dem „Bürgersteig“ unterwegs ist, als Frage ob man ein Taxi braucht, anhupen. Das war aufjedenfall erstmal sehr gewöhnungsbedürftig. Nun zum Thema Bürgersteige, also abgesehen vom Zentrum in Windhoek gibt es so etwas hier eigentlich nicht. Lilli und ich meinten scherzhaft, dass die Fußgänger-Revolution noch aussteht. Des Weiteren ist es äußerst verwirrend, dass es sooo vieles deutsches hier gibt. Natürlich hatte ich schon davon gehört, aber die deutschen Straßennamen, wie Luther- oder Schillerstraße sowie die deutschen Shops verblüfften mich trotzdem.
Sicht auf Windhoek auf ca. 1800 Meter. Windhoek ist mit 1700 Metern
über NN eine der höchstgelegenen Hauptstädte der Welt.
Für Freitag standen tolle Pläne bevor. Zum einen das Beantragen des Visums und zum anderen das Wiedersehen mit Jule, einer guten Freundin von mir, die schon seit 6 Wochen als freiwillige in Omaruru (eine Stadt ca. 2,5 Stunden nordwestlich von Windhoek in der Wüste) eingesetzt ist. Jule und eine Freundin, Judith, (ebenfalls Voluntärin in Omaruru), die beide das Wochenende in Windhoek bleiben wollten, hatten am Freitag ebenfalls mit dem Ministry of Home Affairs zu tun und so trafen wir uns schon dort das erste Mal als ich mit Joel zwei Stunden später, als eigentlich geplant dort auftauchte. Joel ist eben einfach ein sehr beschäftigter Mann, aber nimmt sich trotzdem Zeit für uns und kümmert sich, auch wenn das oft einem Training von Geduld und Genügsamkeit gleicht. Beim Home Affairs ging alles erfrischend schnell, doch leider nicht mit dem gewünschten Ergebnis. Denn das Dokument, auf das Lilli und Elisa sage und schreibe 4 Wochen gewartet haben, reichte als ausgedruckt nicht, sondern musste zertifiziert vorliegen. Somit war es nun wieder an Kanana, der das Dokument nun zertifizieren lassen und zuschicken lassen musste. Die Hoffnung war das Dokument bis Montag zu erhalten, so dass ich den Plan am Montag Abend in den Norden aufzubrechen nach wie vor umsetzen könnte.
Das viel zu große und etwas furchteinflößende Gebäude des Ministry of Home Affairs.
Der Rest des Tages sollte sich allerdings deutlich erfreulicher gestalten, da ich mich mit Jule und Judith in der Stadt traf, wo wenig später Lilli dazu kam. Wir hatten eine super Zeit zusammen und kochten noch eine leckere Gemüsepfanne im Guesthouse, wo ich im Moment wohne, ehe sich Lilli verabschiedete und wir zu anderen Voluntären im Town fuhren und mit denen ich bei guten Gesprächen meinen ersten Savanna (eine Art namibischer Cider) genoss. Schließlich wagte ich gehmotiviert den Fußweg zurück zum Guesthouse und kam dort eine halbe Stunde unbeschadet zuhause an. Achja und stark geregnet hatte es auf unserm Weg von der Stadt ins Guesthouse auch.
Ein paar Bilder von dem Regen auf unserem Rückweg.
Mmh lecker Gemüsepfanne. Auf dem Foto Jule und ich.
Wie mein Wochenende in Windhoek aussah, erfahrt ihr im Teil 2 von "Flut an neuen Eindrücken". Der kommt vllt sogar noch heute raus, insofern das Internet hier mitspielt.
Kalei po Nawa!
(Macht's gut!)
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