Shalom zusammen!
In meinem Blog nehme ich euch mit nach Israel in ein Kibbuz ähnliches Dorf Kfar Tikva ~ Dorf der Hoffnung. Hier leben ungefähr 230 körperlich und geistig Behinderte und das Ziel ist es, Ihnen ein möglichst alltagsnahes Leben zu ermöglichen.
Meine erste Woche war so unglaublich aufregend, aber erstmal alles von vorne. Ich bin am 28. August vom BER-Flughaven mit El Al losgeflogen. Bevor ich nach mehreren Sicherheitskontrollen und Passkontrollen in den Flieger steigen durfte, musste ich mich für ungefähr 15 Minuten einigen sehr unangenehmen Fragen stellen. Als das zum Glück dann endlich geschafft war, habe ich mich von meiner Familie verabschiedet. So konnte es dann richtig losgehen. Im Flugzeug habe ich mit einer Kinderärztin aus Berlin angefreundet, die oft ihr Verwandtschaft in Israel besucht. Das war toll, weil sie mich in Tel Aviv direkt an die Hand genommen hat und mich durch die ganzen Kontrollen bis zur Gepäckausgabe geführt hat. Nach etwas längerem Warten auf das Gepäck traf ich auf zwei Volontäre aus unserer Kommuna, die mich herzlich, mit einem lecken Bagel in der Hand, in Empfang genommen haben. Von Tel Aviv sind wir mit Bus und Zug ungefähr zwei Stunden nach Kirjat Tiw'on ins Kfar gefahren. Angekommen kamen 21 israelische und deutsche Volontäre auf mich zu gestürmt und haben mich begrüßt. :)
Im Kfar war alles erstmal sehr fremd, so viele neue Gesichter, Hebräisch, die anderen Freiwilligen, das Gelände und das Zurechtfinden war gar nicht einfach in so einer großen WG.
Die ersten zwei Tage bin ich mit den anderen Volontären mitgelaufen in verschiedene Workshops und hab einen groben Überblick bekommen. Dann wurde ich zum Schnuppern in verschiedene Workshops eingeteilt und hab so schon die Keramik-Werkstatt, den Veggie-Garten, die Pinatrei (kleiner Zoo) und die Bäckerei kennengelernt. In den Workshops arbeiten die Member (körperlich und geistig Behinderte) vormittags und nachmittags gibt es verschiedene Freizeitangebote, welche von Volontären geleitet werden. Die Member sind alle sehr herzlich und kommen neugierig auf einen zu gelaufen, um einen kennenzulernen. Das ist immer sehr schön, auch wenn es immer nur sehr kurz ist, da mein Hebräisch noch so schlecht ist und nur wenige Member Englisch sprechen.
Am Dienstag ist immer Kommuna-Night, das heißt, dass alle nur bis halb sechs arbeiten müssen. Das haben wir gleich genutzt und sind mit dem Bus nach Haifa gefahren, um in einer Bar etwas zu trinken und um den Geburtstag von einem Volontär reinzufeiern. Ganz schön teuer, so ein Getränk oder Eis für umgerechnet 8 € ...upsi.
Am Wochenende waren wir auch in Haifa an einem super schönen Strand und waren in den riesigen Wellen schwimmen :) und am Samstag wurde die Kommuna richtig schön geputzt, was tüchtig nötig gewesen ist! Jetzt fühlt man sich gleich wohler!
Mit besonderen Tieren habe ich auch schon Kontakt gehabt. Es gibt hier Pfauen und so süße Necktarvögel (sehen aus wie Kolibris), aber auch weniger süße wie zum Beispiel die Kakerlake, die immer noch nicht aus der Bettritze in unserem Zimmer herausgekommen ist. Das ist schon sehr ekelhaft :/. Hoffentlich wird sie das auch nie tun, denn die Ritzen haben wir mit Klebeband abgedichtet.
In jedem Raum haben wir hier eine Klimaanlage: im Bus, im Bahnhof, im Zug, im Zoo, in jeder Bar... einfach überall. Das ist bei den hohen Temperaturen schon ziemlich angenehm, aber leider auch gefährlich, wie ich gerade am eigenen Leib spüre: Man wird so schnell krank! Na ja ist nur eine Erkältung aber schon nervig!
Hier ein paar kleine Eindrücke...
Der Veggie-Garten
Standtag in Haifa
Ausblick vom Rande des Kfars auf Haifa
lecker Eis :))
Putzen, putzen und aufräumen ;)
Shalom bis nächstes Mal,
Eure Sophie :)
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