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  • Lilli null

Eine kleine Weihnachtsfeier

"[19.11.2022] Heute Nachmittag steigt hier im Haus eine kleine Weihnachtsfeier mit Wichteln. Irgendwie freue ich mich, mit den Menschen quatschen zu können und irgendwie habe ich auch echt Schiss."


Schon im November startete in Namibia für mich die "Weihnachtszeit", welche sich dank der mindestens 35 Grad und des vielen Sands überall so gar nicht nach Weihnachten anfühlte. Ende November traf sich nämlich die Jugend der Efata Parish im Haus meiner Gastfamilie, um zu wichteln. Es gab viele gute Wünsche für alle, es wurde viel gesungen, das traditionelle chicken zubereitet und verzehrt und natürlich wurden die Geschenke an die gezogenen Wichtel überreicht.




Die typische Danksagung


Anfang Dezember war es dann auch in dem Kindergarten endlich soweit und es kam in der Toivo Tironnen Pre School tatsächlich zu einer kleinen Feier, obwohl sie beinahe ausgefallen wäre. Am Ende jedes Schuljahres (in Namibia also im Dezember, weil dann Sommer ist), werden die Kinder verabschiedet, die im nächsten Jahr in die erste Klasse kommen, also die Schule wechseln. Verbunden ist diese Verabschiedung mit einer kleinen Weihnachtsfeier, für welche wir schon seit ich im Oktober in den Kindergarten gekommen bin, ein paar Weihnachtslieder mit den Kindern einstudiert haben. Die Geschichte in diesem Jahr (2022) mit besagter Feier lief aber nicht ganz so rund, wie man sich das vielleicht gewünscht hätte. Beginnen wir vorne. Schon gut einen Monat vorher haben wir begonnen Lieder und Tänze einzustudieren, was mehr oder weniger gut geklappt hat, aber am Ende hatten alle Kinder irgendwie Spaß daran, und haben sich nicht mehr quer gestellt.



Ursprünglich sollte es auch ein kleines Theaterstück geben, welches die Weihnachtsgeschichte darstellt, doch schon nach dem ersten Versuch, dieses aufzubauen, gab es die verantwortliche Lehrerin auf. Die Begründung war, dass es einfach zu viele Kinder sind und sich zu viele langweilen. Dies fand ich wiederum sehr schade, denn ich bin mir sicher, dass wir Lösungen dafür gefunden und die Kinder Gefallen an dem Schauspiel gefunden hätten, doch das Argument meinerseits zählte nicht. Nun gut, dann also ohne Theaterstück, immerhin die Tänze und Lieder wurden recht regelmäßig geübt, obwohl natürlich auch die Gebete nicht zu kurz kommen durften, damit den Eltern etwas dargeboten werden kann. Insgesamt steckte schon sehr viel Vorbereitung in der Feier, welche Ende November stattfinden sollte, doch eine Woche vor dem von den Eltern gewünschten Datum stellte sich heraus, dass ein Großteil der Eltern das Geld, welches jede*r für die Feier bezahlen sollte, nicht gezahlt hatte. Und ohne Geld keine Feier, so funktioniert das hier nun mal. Denn anders, als an vielen deutschen Schulen, hat hier keine Lehrerin genug privates Geld, um die Kosten für die Feier erstmal auszulegen. So stand die Feier also auf der Kippe, und alle waren sich schon sehr sicher, dass es dieses Jahr wohl keine Abschiedsfeier geben würde, was für die Kleinen durchaus extrem schade gewesen wäre, schließlich haben auch sie viel Mühe in alles Gelernte gesteckt. Doch zu meiner Überraschung sagten mir die Lehrerinnen extrem kurzfristig, drei Tage bevor ich mich nach Kapstadt aufmachen wollte, dass die Feier nun doch in zwei Tagen stattfinden würde, weil die Eltern am Monatsende doch noch bezahlt hätten. Und so bereiteten wir am Mittwoch alles vor und ich bastelte ein paar Sterne mit den Kindern, sodass am Donnerstag alles dekoriert werden und die Feier am Nachmittag starten konnte. Es waren nicht alle Kinder mit ihren Eltern da, aber doch die Mehrzahl. Die Lieder und Tänze wurden vorgeführt und von den Eltern beklatscht und dann wurden alle sechsjährigen Kinder, welche verabschiedet wurden, in kleine Roben gesteckt und haben eine Urkunde für ihre Kindergartenzeit bekommen.



Die Bastelstube



Das alles war schon extrem süß und hat den Kindern endlich mal eine gewisse Wertschätzung für ihre große Entwicklung gezeigt, die sie in ihren Elternhäusern in Katutura oft nicht erfahren. Und für mich war es dann doch ein wenig schade, mich von so vielen Kindern verabschieden zu müssen, die ich im nächsten Jahr nicht mehr wiedersehen würde in diesem Kindergarten. Doch gleichzeitig war es auch ein perfekter Abschluss für mich, denn am nächsten Tag ging es für mich los, nach Südafrika, und eineinhalb Monate reisen lagen vor mir.


Außerdem wurde an meinem Abreisetag in Richtung Kapstadt auch Tangi, der fünfjährige Sohn aus meiner Gastfamilie, in seinem Kindergarten verabschiedet und ich durfte von ihm und meiner Gastschwester Agnes noch ein kleines Fotoshooting machen :) .



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